Köhler, Kai „Hacks Jahrbuch 2024. Hacks und die DDR“

In den 1960er Jahren entwickelte Peter Hacks sein Konzept einer sozialistischen Klassik. Es beruhte auf der Annahme, dass die Revolution in der DDR abgeschlossen und die Kunst damit von direkt operativen Funktionen entlastet sei. Nach dem Ende der DDR schwenkte Hacks nicht um, sondern blieb Verteidiger des Sozialismus – nicht eines unerreichten Ideals, sondern der realen Versuche, Schritte hin zum Kommunismus zu gehen. Der unmittelbare Zeitbezug seiner Werke wird in dieser Zeit immer deutlicher, die Kunstmittel werden zugleich karger und zugespitzter. Die 16. Wissenschaftliche Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft ist den etwa fünfzehn Jahren gewidmet, die zwischen diesen beiden Werkphasen liegen und begrifflich bislang schwieriger zu fassen sind.

Mit Beiträgen von der 16. wissenschaftlichen Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft zum Thema »Die Aussichten im Tunnel. – Peter Hacks und die DDR nach Ulbricht“

Aus dem Inhalt:

Tagungsbeiträge

Jürgen Pelzer: Falsche Utopien. »Die Vögel«, »Rosie träumt« und die Illusionen der frühen Siebziger Jahre
Lukas Meisner: Die Kunst der Totalität in der Barbarei des Kapitals. Sozialistischer Realismus als Statthalter Sozialistischer Klassik
Ella Wengerowa: Warum übertrage ich Hacks ins Russische? »… die karge Saat der Zukunft mit Zangen aus dem Boden hochzuziehen«
Ralf Meyer: »Ein Bestmögliches und ein Bestwirkliches«. Karl Mickel und sein Gedichtband »Eisenzeit« auf dem Prüfstand der Arbeitsgruppe »Ästhetik«
Kai Köhler: Widerstand in Zeiten des Niedergangs. Peter Hacks, »Jona«

Essays / Texte

Ralph Dobrawa: Peter Hacks und Friedrich Karl Kaul. Freunde auf Zeit?
Marlon Grohn: Produktive Feindschaften. Zweiter und letzter Teil

Aus dem Archiv

Hans Bunge, Peter Hacks und Anna Elisabeth Wiede: (Vollständiges) Gespräch über Brecht vom 17. Februar 1958

Rezensionen und Berichte

Erwin Grave: Kurt Gossweiler: Darf ich Genosse sagen? Der Briefwechsel mit Peter Hacks
Sebastian Kaep: Bericht zur Tagung