Pohl, Günter Trilogie »Von der Ordnung der Welt«

Pohl, Günter Trilogie »Von der Ordnung der Welt«

»Der Mann mit den Müllsäcken«

Irrationalität, Verschwörungsmythen, Obskurantismus blühen in der »öffentlichen Debatte«. Ihre Grundlagen liegen in der bürgerlichen Weltanschauung.
Günter Pohl bringt mit rheinischer Mäandrierung durch die Philosophie die Gehirnzellen in Bewegung.

Von »Querdenkern« bis zu »Wutbürgern« – in jüngerer Zeit breiten sich Irrationalität, der Glaube an Götter, Übersinnliches oder Verschwörungen in erschreckendem Maße aus. Selbst manche sich als fortschrittlich empfindende Menschen greifen, wenn es um Klimawandel geht, auf »die Schöpfung« zurück.

Liegt es an der angeblichen Unerklärbarkeit der Welt? Oder vielmehr daran, dass die »Ordnung der Welt«, ob absichtsvoll oder nicht, nicht mehr vermittelt wird?

Günter Pohl weiß um die Erklärbarkeit der Welt und wie man sie Menschen vermittelt, ohne ein einziges Mal Corona zu erwähnen. Wer Freude am Denken hat, wird in seinem Buch »Der Mann mit den Müllsäcken« viel Freude finden – und Anregungen, wie der Denkfaden weiter gesponnen werden kann.

Aufklärung, Aufklärung und immer wieder Aufklärung! Wenn wir vor deren Erkenntnisse zurückfallen, landen wir in der Welt der Geister und Götter – das wusste schon Denis Diderot, dem in diesem Werk eine besondere Ehrung widerfährt. Wenn es aber um die Veränderbarkeit der Welt geht, begegnen wir notwendigerweise dem Materialismus. Auch dank Günter Pohl, der uns auf rheinische Weise im Dialog durch die Philosophie führt.

Zwei Rheinländer im Dialog – sie mäandern (wie der Rhein), schweifen ab und kommen dann doch zum Ziel. Einem Ziel oder mehreren. Jedenfalls zur Erkenntnis, dass die Welt erkennbar und veränderbar ist und den Menschen keine Göttin und kein Karma daran hindern.

VdOdW, 253 Seiten, Hardcover, Fadenbindung, Leinen, Lesebändchen, Banderole

»Das Mädchen auf dem Ei«

Band 2

Erneut begeben sich die Diskutanten Noem und Myop, immer inspiriert vom französischen Aufklärer Denis Diderot, auf eine Reise durch die Philosophiegeschichte. Sie führt sie in ein europäisches Mittelalter, in dem die Wissenschaft gegen den Glauben angeht, wie auch in eine außereuropäische Welt, die Europa nicht militärisch, aber ideell bis heute überlegen ist.

Es sind die Übergänge, die als Lokomotiven der Geschichte wirken – sie sind Mahlsteine der Geschichte, die Neuem Raum geben und dabei Altes verwenden. Myops und Noems gedankenschnelle Debattierkultur ahmt Mahlsteine nach, wenn sie philosophische Modelle, Gottesbeweise, Zeitgeist, politische Emanzipation oder Willensfreiheit debattieren; und sie lassen der Emotion eine angemessene Präsenz. Aber die Herren feiern sich auch. Denn schon ihr erstes Gespräch ging als »Der Mann mit den Müllsäcken« in die Literaturgeschichte ein.

VdOdW, 253 Seiten, Hardcover, Fadenbindung, Leinen, Lesebändchen, Banderole

»Der Mensch ist Entwicklung«

Band 3

Dass der Mensch sterblich ist, erfährt er etwa im Alter von fünf Jahren. Welche Auswirkungen dieses Wissen um die Endlichkeit hat, interessiert Noem und Myop – vom Freitod bis zum Mord ohne Hass. Besondere Umstände verlangen besondere Ansätze, denken sich die rheinischen Welterklärer und gehen vielleicht deshalb im letzten Band der Trilogie „Von der Ordnung der Welt“ für ihre Verhältnisse erstaunlich sortiert vor. Oder es liegt am Ort ihres Zusammentreffens?

Sie erkennen, dass eine Ordnung der Welt ohne eine neue Weltordnung schwerlich zu erreichen ist, für die und in der Afrika, Asien und Lateinamerika eine immer wichtigere Rolle spielen. Und so sprechen die beiden Diderot-Fans mal ernst, mal fröhlich von fernöstlicher wie von afrikanischer Philosophie, vom Elend des Existentialismus, von der Haskala, von Freiheit und Pflichterfüllung. Undwie immer säen sie Zweifel und Hoffnung.

VdOdW, 2024,  253 Seiten, Hardcover, Fadenbindung, Leinen, Lesebändchen, Banderole