Liehold, Thomas „Americo“

Thomas Liehold: Americo

Ich hatte Gröberes überstanden, Schlimmeres erlebt. Es hätte mich weitaus empfindlicher treffen können. Stattdessen klang mein neuer Name für mich nach einem Ritterschlag, als hätte ich tatsächlich etwas erreicht, die Welt gesehen, die Menschen kennengelernt, die Kleinstadt verlassen. Als hätte ich den Absprung geschafft.

Wann fängt das Leben endlich an? Adam ist neunzehn Jahre alt, hat das Abitur als Jahrgangsbester bestanden und wehrt sich mit aller Kraft gegen die Ansprüche des Alltags. Während seine Freunde zum Studium nach Berlin und München ziehen, arbeitet er in Gunnars Kiosk und verbringt die Zeit mit Träumereien und russischen Romanen. Im Kiosk lernt er den Besten, einen gescheiterten Schwimmstar, und dessen undurchschaubaren Freund, den Raben, kennen. Zwischen Adam und dem Besten, der sich mit fragwürdigen Nebenjobs über Wasser hält, entwickelt sich eine Freundschaft, die von der Schauspielstudentin Judith auf die Probe gestellt wird. Judith, so scheint es, fordert Adam zu einer Reise und zu einem neuen Namen auf, doch Adam zögert eine Entscheidung immer weiter hinaus…

„Americo“ erzählt von ungleichen Freundschaften, wechselhafter Liebe und der Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Sensibel und spannungsreich geht er der Frage nach, wie Sehnsucht und Wirklichkeit überein zu bringen sind.

Thomas Liefhold, 1984 in Stralsund geboren, lebt und arbeitet in Mannheim.

Autumnus Verlag, broschiert, 325 Seiten