Schönstedt „Auf der Flucht erschossen“

Walter Schönstedt „Auf der Flucht erschossen“

Ein SA-Roman. 1933.

Der 1934 erschienene Roman berichtet von den Ereignissen in einer nationalsozialistischen Sturmabteilung während der ersten Monate des Jahres 1933. Im Zentrum des Geschehens steht der 24-jährige, aus proletarischen Verhältnissen stammende SA-Mann Albert Scheffler. Anfangs dem Regime blind ergeben, kommen Scheffler erste Zweifel angesichts der Verfolgung und Verhaftung kommunistischer Arbeiter, die er aufgrund persönlicher Bekanntschaft als politisch gleichwertige Gegner achtet und menschlich schätzt. Seine Bedenken verstärken sich, als er sieht, dass sich das Regime konsolidiert, die erhofften sozialen Verbesserungen jedoch ausbleiben. Hatte er – der von der „nationalen Revolution“ die Beseitigung von „Börsen und Bonzen“ erwartete – in der Nacht des Reichstagsbrandes noch geglaubt „Jetzt endlich geht es los!“, muss er am Ende erkennen: „Nichts hat sich geändert. Es hat wenig Zweck, wenn die Herren Thyssen und Krupp immer noch das große Wort haben.“

Nachdruck, vermutlich 1980, der Pariser Ausgabe von 1934.

Editions du Carrefour, 1934 / Verlag Klaus Guhl, 219 Seiten (plus Nachruf)